Teil 1 – Das Gesetz der Polarität – alles hat zwei Seiten!

Schau dir dein Leben an! Was siehst du? Erfüllte Beziehung, Wohlstand und Glück? Oder eher Stress, Angst Konflikte mit der Familie oder Kollegen? Keine Freude im Job und unerfülltes Liebesleben? Hast du dich je gefragt, warum alles in deinem Leben so ist, wie es ist?

Jedes Spiel hat seine eigenen Regeln. Wenn du „Mensch ärgere dich nicht“ spielst, machst du dich logischerweise mit den Regeln vertraut. Nur so ist der Spaß garantiert und ein möglicher Sieg machbar. Wie ist es aber beim wichtigsten Spiel, dem Spiel unseres Lebens? Ausgerechnet hier scheitern so viele und meinen auf Spielregeln verzichten zu können. In Wirklichkeit wird uns das eigene Leben aber nicht gelingen, wenn wir zumindest die drei wichtigsten Regeln bzw. Lebensgesetze außer Acht lassen und ignorieren.

Im Sport klappt es problemlos. Da halten wir uns an die Regeln. Jeder Fußballer weiß, dass nach der Halbzeit gewechselt wird. Wogegen wir im Leben oft in der Lebensmitte so weitermachen wie bisher und plötzlich in einer Midlife-Crisis stecken, oder uns ins Abseits katapultieren und sich dann überrascht wundern, warum wir nur Eigentore schießen. Im „Mensch ärgere dich nicht“ weisen uns Mitspieler auf die Nichteinhaltung der Regeln hin. Im Leben stehen wir oft alleine da, da keiner um uns herum die Regeln kennt.

Die meisten Menschen wissen, dass ihre Gedanken Wirklichkeit erzeugen. Wenn wir aber hinter die Kulissen schauen, sehen wir kaum Menschen, die sich selbst verwirklichen. Die meisten leben fremdbestimmt, sind gehetzt, gestresst, haben keine Zeit und oft zu wenig Geld. Nie gab es mehr Lebenshilferatgeber in Buchhandlungen als heute. Bücher wie „The Secret“ oder „Master Key System“. Also müssten wir doch eigentlich paradiesische Zustände haben.

Doch scheinbar haben wir etwas übersehen: So etwas wie die Naturgesetze des Lebens – unsere Spielregeln!

Diese Gesetze findest du nicht in der Verfassung. Sie stammen aus der hermetischen Philosophie und umfassen zahlreiche Schriften. Über Jahrhunderte hinweg wurden sie mündlich weitergegeben. Zu den eingeweihten Meistern dieser Lehren zählten Berühmtheiten wie Sir Isaac Newton, Leonardo da Vinci, Victor Hugo, George Washington,  Johann Wolfgang von Goethe, Albert Einstein, C.G. Jung, und viele andere.Wer also die Spielregeln kennt und beherrscht, spielt leichter und besser – in jedem Spiel, auch in dem des Lebens.

Das wichtigste Lebensgesetz: Die Polarität – wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten!

Wir leben in einer polaren Welt der Gegenpole. Es gibt kein links ohne rechts, kein oben ohne unten, kein schwarz ohne weiß, sowie kein dick ohne dünn oder sogar kein gut ohne böse. Diese Erkenntnis ist sicherlich nicht neu, wie damals bereits Johann Wolfgang von Goethe im Faust dem Mephisto die zeitlosen Worte in den Mund legte: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“. Die Polarität ist also jedem bekannt, allerdings können wir uns nicht wirklich die ganze Wirkung vorstellen.

Relativ einfache Darstellung der polaren Welt bietet das Yin und Yang Zeichen der Taoisten. Ohne das Yin gäbe es kein Yang, die Seiten ergänzen sich und machen die Sache rund und tragen zu Ganzheit bei. Und im Prinzip ist es auch das ganze Geheimnis der Polarität. Beide Seiten bedürfen einander und können nur zusammen rund und ganz sein. Wenn wir nur eine Seite betonen, wird die andere Seite auch größer und wächst mit. Das Problem dabei ist, dass wir unser Augenmerk auf die eine Seite richten und dabei nicht bemerken, dass die andere Seite auch da ist und wahrgenommen werden will. Die andere nicht sichtbare, nicht wahrgenommene oder sogar verdrängte Seite in uns bezeichnete damals schon C.G. Jung, schweizer Psychoanalytiker, als den Schatten. Wo immer wir nur einen Teil betonen, wächst der andere unbemerkt mit.

Was wir bekämpfen, stärken wir, ob uns das passt, oder nicht.

Ein anschauliches Beispiel für die Polarität bietet uns die Sexualität und die Beziehung. Beim erfüllten Sex z.B. bist du kurzzeitig im Orgasmus mit deinem Partner wieder vereint. In diesem Moment gibt es keine Polarität, keine Spannung, keine Angst oder Ärger, sondern nur die Einheit beider Pole. In der Beziehung ist es dann aber oft so, dass uns an unserem Partner einiges stört, womit wir nicht klar kommen. In solchen Momenten gibt es eine Frage, die du dir stellen sollst: „Was hat es mit mir zu tun?“ Dies ist nämlich dein Schatten, der dir durch deinen Partner gespiegelt wird und den du eigentlich gar nicht haben willst.

Die Lösung wäre dann zu suchen, wo in meinem Leben diese negative Schatten-Eigenschaft auch vorkommt und wo bin ich auch so, wie mein Partner, oder Chef, oder Politiker… Dies zu erkennen, dient der eigenen Psychotherapie und der persönlichen Entwicklung am besten.
Oft ist es leider so, dass wir dazu neigen das störende Problem oder das Symptom zu bekämpfen, statt es auf uns zu beziehen. Wir projizieren auf den Partner, auf den Chef, oder Politik und lenken damit geschickt die Aufmerksamkeit von uns weg.

Das Glas ist sowohl halb voll als auch halb leer. Es macht wenig Sinn eine dieser Seiten zu betonen.

Viele Positivdenker und Affirmationsakrobaten aus gewissen Kreisen der Esoterik-Szene, die nur auf Licht und Liebe ihr Augenmerk richten, holen den eigenen Schatten hervor, ohne es zu wollen oder es überhaupt zu bemerken. Wie anders wäre es zu erklären, dass bei so viel Bemühungen, bessere und heilere Welt zu schaffen, so wenig bis gar nichts rauskommt und schließlich bleiben die meisten auf der Strecke, kriegen nichts gebacken, werden krank und sind nur noch genervt von so viel Liebe und Güte. Würde man dem Polaritätsgesetz folgen, ist der Schatten am häufigsten da, wo er negiert wird. Wenn ich meine Gedanken nur auf das Positive im Leben richte, gar nicht das Negative sehen will, kommt es früher oder später zum Ausgleich und der eigene Schatten holt mich durch Misserfolg, Scheitern, Krankheit, Mangel usw. ein.

Wo ist der Ausweg? Wie gehe ich mit Polarität um?

Die Polarität ist überall. In dir, in jedem Detail, aber auch im ganzen Universum. Um den eigenen Schatten zu entdecken, bedarf es wirklich großer Bewusstheit, die durch unsere Eigenblindheit und Egomanie gedeckelt wird. Ein Schattencoaching ist sicherlich eine Lösung, allerdings gibt es auch andere Mittel und Wege, wie du an deinen Schatten herankommst.

Grundsätzlich ist hilfreich zu wissen, dass ausnahmslos alles zwei Seiten hat. Dies betrifft vor allem dich selbst. Je heller du deine helle Seite betonst, umso dunkler wird deine Schattenseite. Wenn du versuchst deine dunkle Seite zu verstecken und unterdrücken, holt dich dein eigener Schatten in Form von Krankheit, Mangel, Angst und Ärger…

Sei dir klar, dass es die andere Seite immer gibt und probiere auch mal einen anderen Standpunkt einzunehmen als nur deinen. Wenn du ein eingefleischter Vegetarier bist, was hältst du davon sich mal die Argumente der Fleischesser anzuhören oder sogar ein Stückchen Fleisch zu probieren? Dies gilt natürlich auch umgekehrt für dich als Fleischesser auf das geliebte Fleisch für einen Monat zu verzichten.

Im folgenden Beitrag erfährst du mehr über das zweit-wichtigste Gesetz, das Resonanzgesetz.

Wenn du diesen Beitrag interessant fandst, freue ich mich, wenn du ihn teilst oder mir ein Kommentar schreibst. Weitere Informationen findest du im Buch: Die Schicksalsgesetze – Spielregeln fürs Leben von Rüdiger Dahlke.

Bleib bewusst!

Photo: Thomas S